Lieber Besucherinnen und Besucher,
mit der heutigen Ausgabe informieren wir Sie über die Forschung des Fraunhofer-Instituts an kalorischen Systemen, der diesjährigen Chillventa sowie dem illegalen Handel mit klimaschädlichen Kältemitteln.
InnoCool – Fraunhofer-Institut testet kalorische Systeme
Als Alternative zu synthetischen, meist klimaschädlichen Kältemitteln, könnte neben natürlichen Kältemitteln auch die kalorische Kältetechnik zum Einsatz kommen. Das Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik verspricht sich eine energieeffiziente und klimafreundliche Lösung.
Geforscht wird an drei kalorischen Verfahren, den magneto-, elektro- und elastokalorischen Systemen. In der Magnetokalorik wird etwa ein magnetisches Feld erzeugt, dem magnetokalorischen Materialien hinzugefügt werden. Bei der Einwirkung in das Feld erwärmen sie sich, beim Entfernen kühlen sie ab. Das Material wird mit einer Wärmesenke verbunden, die Wärme abführt. Nach Entfernen des magnetischen Felds kühlt das magnetokalorische Material schließlich ab und fällt auf eine niedrigere Temperatur als zu Beginn der Zyklus. Im Vergleich zu kompressorbasierten Systemen seien die Wirkungsgrade rund 30 Prozent höher.
Das Fraunhofer-Institut startet im Oktober 2020 mit der InnoCool – Konsortialstudie, um die Kalorik in der Praxis auszutesten. Die Wissenschaftler setzen dabei auf die Zusammenarbeit mit Herstellern und Anwendern von Kühlsystemen. Ende 2021 werden die Ergebnisse den teilnehmenden Unternehmen exklusiv zur Verfügung gestellt.
Chillventa dieses Jahr nur digital
Die Chillventa als bedeutendste internationale Fachmessen für Kälte- und Klimatechnik wird in diesem Jahr aufgrund der Covid-19-Pandemie nur digital stattfinden. Dies gaben die Veranstalter Anfang Juni bekannt. Für die diesjährige Chillventa waren über 800 Aussteller aus aller Welt angemeldet.
Eine Umfrage unter den Teilnehmern hatte jedoch ergeben, dass die Messe dieses Jahr nicht vor Ort stattfinden soll. Hierfür spielen auch die weiterhin bestehenden weltweiten Reisebeschränkungen eine Rolle, die es vielen Ausstellern und Fachbesuchern erschwert hätten, eine Teilnahme an der Chillventa zu ermöglichen.
Stattdessen bemühen sich die Veranstalter nun darum, Fachforen und Produktpräsentationen über eine digitale Plattform zu realisieren und die Chillventa somit zumindest teilweise virtuell stattfinden zu lassen. Die Messe soll damit weiterhin ihre Rolle als wichtige Orientierung für die Branche und Ort für den fachlichen Austausch wahrnehmen.
Die nächste Chillventa wird dann wieder im gewohnten zweijährigen Turnus am Messestandort in Nürnberg stattfinden. Auch das Datum hierfür steht bereits fest: 11. – 13. Oktober 2022. Bereits am 10. Oktober 2022 findet vorab der Chillventa Congress statt.
Wir von Engeland Engineering freuen uns bereits darauf, 2022 vor Ort wieder zahlreiche bekannte Gesichter der Branche zu treffen und sind sehr gespannt, welche neuen Möglichkeiten die digitale Chillventa in diesem Jahr bereithalten wird. Wir bedanken uns bereits jetzt bei den Veranstaltern für ihre Bemühungen, die Messe im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten trotzdem zu realisieren.
Kältemittel-Schmuggel gefährdet EU-Klimaziele
Wie Springer Professional berichtet sind nach Untersuchungen der Oxera Consulting LLP eine Menge illegal importierter teilfluorierter Kohlenwasserstoffe (HFKW) im Umlauf. Die klimaschädlichen Kühlmittel unterliegen der V-Gase-Verordnung der EU, die dessen Verfügbarkeit am Markt begrenzen soll.
Schätzungen zufolge Entspricht die Menge der illegal gehandelten HFKW einem CO2-Äquivalent von bis zu 34 Millionen Tonnen. Dem Schmuggel müsse mit verschärften Grenzkontrollen und einer leichteren Nachverfolgung der Kältemittel-Lieferkette entgegengewirkt werden, um die Klimaziele der EU einhalten zu können.