Liebe Besucherinnen und Besucher,
mit der heutigen Ausgabe informieren wir Sie zu den Empfehlungen der Fachverbände zum Betrieb von Lüftungs- und Klimaanlagen während der Covid-19-Pandemie, zur Problematik des Handels mit illegalen Kühlmitteln sowie zum BIM Deutschland. Sie möchten sich mit uns zu diesen oder anderen Themen austauschen? Dann kommen Sie gerne auf uns zu. Wir würden uns freuen – und wünschen Ihnen nun aber erst mal viel Freude beim Lesen – und aus gegebenem Anlass weiterhin gute Gesundheit!
Betrieb von Lüftungs- und Klimaanlagen während der Covid-19-Pandemie
Der Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung e. V. (BTGA), der Fachverband Gebäude-Klima e. V. (FGK) sowie der Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte e. V. (RLT-Herstellerverband) haben jetzt auf Basis des aktuellen Kenntnisstandes über die Verbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 eine gemeinsame Empfehlung zum „Betrieb Raumlufttechnischer Anlagen unter den Randbedingungen der aktuellen Covid-19-Pandemie“ erarbeitet.
Generell gilt, dass nach derzeitigem Kenntnisstand der SARS-CoV-2-Virus durch Tröpfcheninfektion verbreitet wird. Damit kann eine Verbreitung des Virus über Lüftungs- und Klimaanlagen so gut wie ausgeschlossen werden. Dank der eingebauten Filter können in der Regel keine Tröpfchen über Außenluft- und Zuluftleitungen in Räume gelangen.
Daher empfehlen BTGA, der FGK und der RLT-Herstellerverband, Räume mit einem möglichst hohen Außenluftanteil zu lüften und entsprechende Anlagen nicht abzuschalten, sondern Außenluftvolumenströme sogar möglichst zu erhöhen und Umluftanteile entsprechend zu verringern.
Weitere Einzelheiten zu den Empfehlungen können unter anderem dem entsprechenden Artikel auf dem KI-Portal oder den Webseiten der einzelnen Verbände entnommen werden.
Vorsicht vor illegalen Kältemitteln
Die Änderung des Montreal-Protokolls von 2016 sowie die F-Gase-Verordnung der EU von 2015 schreiben eine klare Beschränkung und Reduzierung des Einsatzes von fluorierten Kältemitteln vor. Dennoch gelangen weiterhin große Mengen fluorierter Kältemittel auf illegalem Wege in die EU und nach Deutschland.
Eine aktuelle Studie, die vom Europäischen Technischen Ausschuss für Fluorkohlenwasserstoffe (EFCTC) in Auftrag gegeben wurde, geht davon aus, dass 2019 mindestens 3.000 Tonnen illegal gehandelter HFKWs in die EU gelangten. Das entspricht einem CO2-Äquivalent von 4,7 Millionen Tonnen – vergleichbar mit dem jährlichen CO2-Ausstoß von 3,5 Millionen neuer Pkw. Viele der illegalen Lieferungen würden zudem in Einwegbehältern transportiert, die in der EU verboten sind. Die Kältemittel werden demnach unter anderem über Online-Marktplätze wie Ebay angeboten.
Abgesehen davon, dass der Erwerb von und Handel mit den entsprechenden F-Gasen illegal ist, bergen die illegal importierten Kältemittel auch nicht abschätzbare Risiken für die Anwender. Die Qualität der Importe ist auf diesem Wege nicht sicherzustellen. Sicherheits- und Gesundheitsrisiken sind ebenso wenig auszuschließen wie mögliche Schäden an den Anlagen, in denen diese Mittel noch Verwendung finden.
Wir von Engeland Engineering plädieren für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Kältemitteln – auch und gerade zum Schutz von Umwelt und Klima. Der Markt für fluorierte Kältemittel wird für Anlagenbetreiber immer unübersichtlicher. Generell haben Preisentwicklung und fehlende Verfügbarkeit dazu geführt, dass synthetische Kältemittel inzwischen insgesamt kaum noch eine zukunftsfähige Option darstellen.
Neues Nationales Zentrum für die Digitalisierung des Bauwesens „BIM Deutschland“
Anfang des Jahres hat das Nationale Zentrum für die Digitalisierung des Bauwesens „BIM Deutschland“ seine Arbeit aufgenommen. „BIM Deutschland“ strebt ein einheitliches und abgestimmtes Vorgehen in Infrastruktur- und Hochbau an. Beim Building Information Modeling (BIM) können mittels Software Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden digital vernetzt vonstattengehen.
„BIM Deutschland“ möchte auf diesem Wege solide Datengrundlagen über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden sammeln und diese der gesamten Wertschöpfungskette Bau zur Verfügung stellen. Dazu möchte das Zentrum Handlungsempfehlungen, einheitliche Vorgaben für öffentliche Auftraggeber des Bundes, eine Normungsstrategie sowie Konzepte für BIM-spezifische Aus- und Fortbildung entwickeln. Kernstück soll hier die Einrichtung eines BIM-Portals sein, das die gewonnene Expertise vermitteln und Vorlagen für die vereinfachte Nutzung der BIM-Methode enthalten soll.
Gerade mit Blick darauf, dass hier Leitlinien und Vorgaben für zahlreiche Bauprojekt erarbeitet werden sollen, bleibt kritisch zu bemerken, dass bei vielen Beteiligten die technischen Voraussetzungen für einen derart umfangreichen Einsatz von BIM gar nicht gegeben sind. Umfangreiche Investitionen in Hard- und Software sind gegebenenfalls notwendig. Auch reichen Daten allein weiterhin nicht aus: Die Expertise, Erfahrung und Sachkenntnis von Fachleuten und Sachverständigen muss darüber hinaus schon möglichst frühzeitig und kontinuierlich Teil der lebenszyklischen, integralen Bauplanung sein.